Superfoods: Regional & nachhaltig für wachsende Bevölkerung
Superfoods sind seit einiger Zeit in aller Munde, als essentieller Baustein einer gesunden Ernährung. Im Rhein-Main-Gebiet gibt es mit unserem Food & Energy Campus Groß-Gerau GmbH (F&E) jetzt eine innovative Antwort zur Deckung dieses Bedarfs: Lokale Microgreens, Kräuter und Salate, die bei uns in einem Indoor-Farming-System angebaut werden. Kleine Kraftpakete voller gesunder Vitalstoffe wachsen in einem geschlossenen Kreislaufsystem ressourcenschonend und frei von Umwelteinflüssen, Chemikalien, Schädlingen. In hochwertiger Qualität und umfangreicher Sortenvielfalt. Klassiker wie Dill, Petersilie und Schnittlauch werden mit ausgefallenen Sorten wie Blutampfer- und Buchweizen-Greens, Zimtbasilikum und Shiso ergänzt. Bedarfsgerecht in genau den Mengen, die der Markt braucht, das ganze Jahr lang.
Das Klima, Rhein-Main und die Schweiz
Unser Food & Energy Campus in Groß-Gerau an der Biogasanlage befindet sich als Musteranlage der Mabewo AG aus der Schweiz aktuell in der ersten Ausbauphase, bis zum Sommer 2023 soll der Vollausbau der Indoor-Farm-Anlage mit insgesamt bis zu 50 eigens dafür entwickelten und ausgebauten Containern und einer Anbaufläche von dann insgesamt 5000 Quadratmeter fertig sein.
Schon jetzt wachsen hier Microgreens zusammen mit Kräutern in den ersten sechs Containern, horizontal und vertikal auf bislang 250 Quadratmetern. Die Technologie kommt aus dem Mutterkonzern, der Anlagen wie die in Groß-Gerau zur Versorgung der weltweit wachsenden Bevölkerung und einem immer extremer werdenden Klima entwickelt. Denn sowohl in kargen Wüstenregionen als auch in kalten Zonen werden indoor optimale Umweltbedingungen durch die technische Simulation von Tag und Nacht, aber auch Komponenten wie der Lieblings-Temperatur jeder einzelnen Pflanze, Luftfeuchtigkeit, die Intensität von Licht gesteuert. Per App, individuell für einzelne Bereich der Indoor-Farm.
Der Standort an der Biogasanlage sei optimal, denn so ließen sich Kreisläufe schließen, erklärt F&E-Geschäftsführer Stefan Ruckelshaußen. Grundsätzlich solle jedes Substrat, das dort angeliefert werde, komplett in Strom, Wärme, Dünger, Lebensmittel und sauberes Wasser umgewandelt werden. „Alles können wir für die Pflanzen unserer Indoor-Farm nutzen“, sagt der Bio-Landwirt. Der Einstieg der Mabewo AG im Jahr 2020 mit ihrem technischen Know-how ermögliche es jetzt, das Konzept zu realisieren und technisch so auszubauen, dass ein weltweiter Einsatz möglich sein werde, ist Jörg Trübl sicher. Er kommt als CEO der Mabewo AG gerne aus der Schweiz nach Hessen, um vor Ort anzupacken, Ideen mitzunehmen und als Schnittstelle zwischen Entwicklung & Campus zu agieren.
Digitaler Landwirt
Premiumqualität, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit sind die Voraussetzungen für Erfolg, so Trübl. Mit der Technik aus dem Schweizer Mutterkonzern komme Skalierbarkeit an dem Muster-Standort mit landwirtschaftlichem Sachverstand zusammen, verbunden durch gemeinsames Streben nach Nachhaltigkeit und Effektivität. Auch hygienische und ergonomische Faktoren finden in den Planungen Beachtung. „Ziel ist ein relativ kurzer Zeitraum für die Amortisation und geringe Betriebskosten durch weitgehende Automatisierung“, so der Konzernchef. Die Module der Anlage sind skalierbar und verfügen über eine Cloud Anbindung. Sie sind hochflexibel, was die Wahl und Abfolge der Pflanzen anbelangt, natürliche Fruchtfolgen zur Schonung des Bodens und der darin enthaltenen Nährstoffe entfallen. Die einzelnen Wachstums-Zyklen der Pflanzen sind kurz, jahreszeitlich bedingte Pausen nicht notwendig. Der Ertrag pro Grundfläche ist höher, da die Wachstumsbedingungen optimal sind, der Indoor-Anbau der Pflanzen erfolgt witterungsunabhängig. Die Transportwegen zum Endverbraucher sind kurz, da der Anbau lokal für die Region erfolgt. Die modulare Konstruktion der Indoor-Farm ermöglicht auf kleinstem Raumangebot eine einfache Vergrößerung der Anbaufläche.
Für alle Kräuter, Gemüse, Microgreens und zukünftig auch Heilkräuter werden Parameter für Beleuchtung, Klimatisierung und Bewässerung im System hinterlegt und vom «Landwirt 4.0» per Konsole abgerufen. Von einem digitalen Landwirt, der nicht mehr mit dem Traktor über die Felder fährt und viele Mitarbeiter braucht, sondern unter fairen Arbeitsbedingungen zu geregelten Arbeitszeiten bei gleichbleibenden Temperaturen arbeitet. Der auf kleinstem Raum kompensiert effektiv Superfoods anbaut und so Klimaveränderungen, der wachsenden Bevölkerung und sinkendem Platzangebot trotzt.
